Samstag, 28. Januar 2017

Sauerteigbrot - Das erste....und nicht das letzte mal

Sauerteig war für mich lange ein Rätsel und ziemlich schwer herzustellen. Ich hatte schon letzten Sommer versucht meinen ersten Sauerteig herzustellen, der aber nix wurde. Und somit war ich auch erstmal demotiviert. Aber das Projekt lies mich nicht los. Ich backe Brot und ziemlich lange selbst und es macht mir auch immer wieder sehr viel Spaß. Da ich aber nicht nur Brot aus Hefeteig herstellen wollte sondern auch fermentiertes Brot traute ich mich nochmal an das Thema heran....diesmal klappte es endlich =).

Warum Sauerteig? und keine Hefe?

Hefeteig ist etwas schönes. Für schöne Brötchen oder eine Pizza kann man diese gerne mal verwendet. Vom gesundheitlichen Aspekt kann der Körper aber die Hefe nicht so gut verarbeiten. Anders mit einem Sauerteigbrot, dieses gärt von selbst....über Tage....und ist somit viel bekömmlicher für unseren Magen. Außerdem schmeckt es auch ganz anders durch die Kulturen die wir dem Brot zugeben.


Den Ansatz für Sauerteig herstellen:

Dieses Prozess kann man auch ganz einfach bei Edeka kaufen. Im gut sortierten Backregal kann man den Beginn für Sauerteig kaufen. Oder Ihr stellt ihn selbst her. Dabei spart man viel Geld und lernt Geduld zu haben. Für den Ansatz braucht man nämlich 5 Tage.

Zutaten:      
10 gr Roggenmehl
20 ml warmes Wasser

Tag 1 beginnt ihr euer Projekt mit genau damit! Am Besten in einem Einmach- oder Weckglas. Ihr verrührt alles und stellt es an einem warmes Ort....auf jeden Fall nicht in den Kühlschrank, das war damals mein großer Fehler. Einfach auf die Küchenarbeitsfläche oder in die Speisekammer, das reicht. Tag 2, Tag 3 und Tag 4 gestellten sich genau so! Jeden Tag füttert ihr den Teig mit 10 gr Mehl und 20 ml warmen Wasser und schon nach dem ersten Tag merkt ihr eine Veränderung. Der Teig gärt so vor sich hin...er fermentiert. Und euer Chemielehrer wäre stolz auf euch!

Am 5 Tag ist es denn endlich soweit. Eurer Ansatz kann benutzt werden. Entweder ihr legt sofort los oder ihr stellt euren Ansatz nun in den Kühlschrank...da darf er jetzt warten. Erinnert ihr euch noch an Herbert? Genau das war Herbert! Er wurde in Freundeskreisen rum gegeben um Brot herzustellen. Der nahm sich etwas vom Sauerteig, der andere gab etwas hinzu! Wunderbar.

Nun also nach langem Warten. Stargast: Sauerteig

Zutaten:
20gr Ansatz
200 gr Roggenmehl
200 ml warmes Wasser

Und wer glaubt es wäre damit getan, den muss ich leider Enttäuschen. Den nachdem wir alles Zutaten zusammen gemischt haben, warten wir weitere 20 Stunden. Danach geht es aber wirklich los.

Zutaten:
265 gr Roggenmehl
200 gr Weizenmehl
200 ml Wasser
70 ml Buttermilch
14 gr. Salz

So. Heute ist es soweit. Wir machen nicht nur Sauerteig. Wir backen ihn auch! Alles zusammen mit dem Sauerteig vermengen bis man einen homogenen Teig hat. Mit einem Tuch abdecken und 45 min auf die warme Heizung stellen.

Warten.

Den Homogenen Teig nun mit etwas Mehl gut durchkneten. Das kann ruhig etwas in Sport ausarten. Da letzte Mal das wir unseren Teig bearbeiten. Danach legen wieder unser Tuch über den Teig und stellen ihn wieder für 45 min. auf die Heizung.

Warten.

Unser letzter Arbeitsgang. Und etwas neues, was vielleicht in eure Küche einzieht. Ein Gärkörbchen. Da was der Bäcker für sein Brot benutzt kann für eures auch nur das beste sein. Hier ruht euer Teig auch noch 45 Min bis er in den Ofen wandert. Mehlt das Körbchen sehr gut ein und legt euren Teig rein. So langsam hat man eine richtige Bindung zu seinem Brot aufgebaut. Solltet ihr euch kein Gärkörbchen kaufen wollen nehmt eine Kuchenkastenform. Ein Gärkörbchen bekommt ihr bereits bei Amazon für ein paar Euro.

Nun schmeißt ihr auch schon den Ofen an. 250 Grad. Umluft. Gebt alles.

Warten.

Nun also ist es endlich soweit. Nehmt das Ofenblech aus dem Ofen und stürzt euer Gärkörbchen. Werdet kreativ und schneidet euer Brot ein.  So wie Ihr lustig seid.Bei mir wurde es die klassische Sternen  Form. Nun wandert das Brot für 55 Minuten in den Ofen. Stellt den Ofen auf 220 Grad. und wartet.



Und nach diesen letzten 55 Minuten hohlt ihr euer eigenes Sauerteigbrot aus dem Ofen. Solz wie Bolle! Ihr dreht es um und klopft von unten dagegen. Wenn es hohl klingt ist es perfekt!
Dieses schöne Gefühl etwas selbst gemacht zu haben. Von Anfang bis Ende und ein Produkt zu bekommen was kein Biobauer besser machen kann und es kostet keine 4 EURO! 

Aber natürlich versteht man nach diesem Prozess warum so ein Brot etwas teuer ist. Es braucht unglaublich viel Zeit und Liebe. Ihr werdet es mit Stolz zum Abendbrot Essen oder eine Tomatensuppe dazu kochen . So habt ihr Brot noch nicht gegessen. 

PRO TIPP: Wenn man es ganz ganz ganz penibel richtig machen möchte, dann lasst das Brot noch 12 Stunden unangeschnitten. Dadurch entwickelt sich der Sauerteig nochmal und zieht nach. Aber mal ganz ehrlich, warmes selbstgebackendes Brot ist auch etwas feines :)

Andrea 

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